Das mit dem Bewerben muss ich noch lernen. Die Veranstaltung in Finsternis ist übermorgen. Wird ein besonderes Erlebnis. Meine drei Kollegen Constantin Schwab, Julia Krammer und Ida Leibetseder lesen Texte, ich funke mit Lyrik dazwischen – zum Thema: Licht und Schatten – es beginnt um 20 Uhr in der Mariengasse 1 im 17. Wiener Berzirk. (Entschuldige mich für die lange Ruhepause auf der Website, die bald erneuert wird). Bis bald!
Et voilà, wie angekündigt. Wintermarkt vor Schloss Schönbrunn, Acryl auf Leinwand, 40x60cm.
18:16 Uhr, an der massiven Wolke am schalblauen Himmel brechen sich Sonnenstrahlen. Rechts von mir wartet eine Leinwand mit grober Grundlage für zwei Gesichter – schrecklich sieht’s aus, noch! Wenn ich eins bezüglich Kunst gelernt habe, dann: Eine vage Grundlage schaffen, die man dann, im Prozess, in die Perfektion schleift – was auch immer das bedeutet (bei mir ist es ein Gefühl, das eintritt und etwas ausdrückt wie “jetzt stimmt’s”).Ein Monat ist die letzte Meldung her; zur Zeit schwelt es an einigen Enden: Meinen Debutroman Netzlos in die vierte Fassung zu schmieden; genug Leinwände fertigzustellen, um die Selbstständigkeit nicht an den Nagel hängen zu müssen (eine Leinwand und diverse Zeichnungen sind noch verfügbar, falls Kaufinteresse besteht – gerne Kontakt aufnehmen); […]
E lö ssonnä nümehro troa – man sieht, dass ich in meinen Jahren in Wien nichts von meinem Französisch verlernt habe. Die Tiefe dunkelt. Raubt der Sicht das Licht.Und Tiefe munkelt: „Hier verschling‘ ich dich!Versetze deinem Herz den Schattenstich,bis dir entquillt, was ich mit Herz vernicht‘!“ Befürchtet sie die hellen, heißen Flammen,die stäubend reißend ihr Geschwärz zergleißenund blendend weiß – durch sie – das Dasein spleißen,dem lodernd alle Formen ganz entstammen. Und so erleben wir, was uns zerreißt:Dass zwei Extreme sich in eins verdichtenund es, in uns geliebt, uns jetzt befreit. Was uns vereint ist wohl, was „Leben“ heißt:Dass sich aus einem zwei unendlich schichtenund es zuhöchst getrennt zutiefst gedeiht.
Sonnet Nammba tuh – oder wie auch immer man auf Englisch schreibt. „Erhöh‘ auf Höchste mich, du meine Tat,und lass den Mensch in mir mein Opfer sein;damit das Volk im meines Leidens Scheindas Gute spürt, weil Böses ständig naht.“ „Gekreuzigt willst du diese Welt verlassen?Und ewig allen eine Wahrheit bleiben?Verneinen, was du bist, und sie doch treiben?Mein blindes Kind! Auch du wirst einst verblassen.“ „Drum muss ich alle Dunkelkraft verlichten!“„Weil Licht ja ohne Schatten nichts vermisst?“„Dem schwarzen All will ich entgegenpflichten!“ „Wie endlich du für dieses Werden bist.“„Auch and’re wussten sich aus Gott zu richten!“„Und auch, dass Gott sich ohne Mensch vergisst.“
Sonette sind nach wie vor eine Herausforderung; und die beste Schule. Sie zwingen dir einen Rhythmus auf, dem du dich zu knechten hast – damit du dich der fast heiligen Form des Sonetts bedienen darfst. Es folgen in den nächsten Wochen einige meiner Versuche. die Todeswellen brechen und zerberstenum alles Land, noch bis ins letzte Hauszerströmen, greifen, reißen sie es ausund hinterlassen Welt für die einst ersten Entdecker und Gebärer einer Kraft,die aus dem Chaos Ordnung schafft gewaltig;der Kinder wegen, Leben, mannigfaltig,und Dasein feiert mit dem reinsten Saft aus bittersüßen Wurzeln tiefster Erden –denn im Verfall versteckt sich neues Werden –um irgend dann, nach Blütenpracht erschlafft, in das, was ewig jetzt so vielgestaltigsich selbst verformt, zurückzukehren, rausaus vollstem, höchsten Sein […]
Ein kleines Geschenk für einen Kumpel und seine Freundin, die vor kurzer Zeit zusammengezogen sind. Sie hat übrigens nicht vor, Richterin zu werden, und das Gesicht in dieser Zeichnung soll auch nicht an sie erinnern – *hust*.
Als ich ihre Hand mit meinen Fingern spürte – da wurde mir plötzlich bewusst, wie besonders Hände eigentlich sind. Wie intim. Wie viel durch sie geschieht. Durch einfache Berührung. Werden zwei scheinbar Getrennte scheinbar vereint, für die Dauer des Kontakts … über eine Fingerspitze voller Lust oder reinste Blöße in einer Handfläche … ein Griff und Bestimmung – oder Knöchel und Blut. In der Hand eines Menschen steckt Zukunft und Vergangenheit. Und ihre zog sie von mir fort.Schließlich war sie meine Patientin – gewesen, bis zu diesem Augenblick. In dem ich mich nur befand, weil wir uns bei der letzten Behandlung beinahe geküsst hätten. Und eigentlich auch, weil es schon so spannungsgeladen begonnen hatte.Lesend saß ich hinter der Rezeption, als […]
Da gleitest du vorbei,du junge, wilde Schöne.Vor dir,an einer Leine,ein kleiner Hund, der tänzelt;und hinter dirstürzteinzig die Wirklichkeitzusammen:An jedem deiner so sinnlichen Schrittetanzt du Weiblichstesin die Welt hinein;mit wehenden Lockenund weichglatter Haut,formte wohl sicheine Göttin dich –die du jetzt auch noch mich:erblickst – !Mit deinen dunklen Augenpeitschen Fesseln auf mich ein! –dass ich, am Pranger meiner Blöße, sobeginne,lautlos nach dir zu schrei‘n.
Fernste, glasige Fremde glitzertim Hauchestanz um Hautenweltan den Gefühlsgrenzen,hinter denen noch ein Anderherzschimmerschlagend klirrt. SchwingungsstößewerdenMelodiestöhnen, dasaus zungender Lippenlustan Lustlippen kitzelnd zuckt und bebt,und stößt und nimmt und wollen lässt, vereintim Körperklaffen zwei,die sich entblößend treiben,bisdurch schattigen Orgasmusglanz der beidenGeborgenheit schillert. Doch schonschlafflüchtet sieaus ihrem Blößeliegen;und ersehnsuchtet, trotzihrer Jetztnähe.